„Hand in Hand fürs Land“

Vom neuen Dorfplatz bis zu Tausenden Brillen

Artikel 23.07.2024
Schröder / Landjugend Rheinland-Nassau

„Wir auf dem Land packen selbst an, damit der Laden läuft.“ Das ist für Theresa Schmidt so selbstverständlich wie für die rund 100.000 Ehrenamtlichen, die sie vertritt. Wenn das in diesem Jahr mehr auffällt als sonst, liegt das daran, dass der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) sein 75-jähriges Bestehen begeht. Statt sich zurückzulehnen und feiern zu lassen, beschenken die Ehrenamtlichen ihre Regionen mit der Jubiläumsaktion „Hand in Hand fürs Land“: Sie bauen, sammeln, hämmern, verlegen, streichen, bringen zusammen und arbeiten gemeinsam.

„Der Zusammenhalt ist uns wichtig“, unterstreicht die BDL-Bundesvorsitzende Theresa Schmidt, die selbst aus einem kleinen 100-Seelen-Ort kommt: „Nur wenn wir gemeinsam anpacken und uns vor Ort einbringen, passiert auch was.“ Damit verweist sie zugleich diejenigen in ihre Schranken, die nur jammern oder meinen, jemand anderes müsse sich mal kümmern. Auf ihrem Landjugend-Weg hat Theresa Schmidt erst ihre Region entdeckt und vertritt nun auf Bundesebene den Jugendverband oder auch auf EU-Ebene.

Natürlich ist das nicht immer leicht. „Manche Projekte brauchen langen Atem“, weiß Schmidt. Die BDL-Jubiläumsaktionen zeigen aber, dass manches auch an einem Wochenende gelingen kann. Die Landjugend Haidenaab-Göppmannsbühl hat in nur 75 Stunden den Dorfplatz rundum erneuert und wieder zu einem guten Treffpunkt für das Dorf gemacht. Die Landjugend Rheinhessen-Pfalz wollte 750 Brillen sammeln, die aufbereitet bedürftigen Menschen weltweit zur Verfügung gestellt werden. Mit über 2.000 Brillen haben sie ihr Ziel weit übertroffen. In mehreren Landjugendgruppen wurden viele neue DKMS-Spender:innen geworben, Müll gesammelt, Berge versetzt, Begegnungsorte generalüberholt… Es wurden u.a. Gelder für Solarprojekte in Südafrika oder für Demokratieprojekte gesammelt. Im Landkreis Bautzen waren gleich 65 Jugendgruppen im Einsatz um sich in 48 Stunden für ihre Region stark zu machen.

„Wir sind noch lange nicht fertig“, kündigt die BDL-Bundesvorsitzende an. Einerseits wird es mit den Aktionen in den Regionen bis in den Herbst weitergehen. Gleichzeitig weiß die BDL-Vorsitzende: „So wie die vielen Generationen vor uns, lernen alle Beteiligten bei diesen Aktionen ganz konkret, wie man seine Anliegen voranbringt, wie man sich vernetzt und dafür sorgt, dass sich was bewegt.“ Diese Selbstwirksamkeit zu erfahren, motiviert viele Landjugendliche auch nach ihrem Engagement im Jugendverband aktiv zu bleiben, sich zu engagieren – zum Beispiel im Gemeinderat oder in einem Verein.

„Darauf sind wir sehr stolz“, freut sich Theresa Schmidt mit dem Wissen, dass Landjugend „Hand in Hand fürs Land“ lebt und ein Garant bleiben wird: für ein aktives, demokratisches und gemeinschaftliches Dorfleben.