BDL zum Zukunftsprogramm Pflanzenschutz

Wie sieht eigentlich nachhaltiger Pflanzenschutz aus? Im März hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem Diskussionspapier „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ dazu einen Beteiligungsprozess gestartet, um „mit nachhaltigem Pflanzenschutz die Ernten des Zukunft zu sichern und die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu verringern“. Doch so richtig rund ist das Ideenpapier nicht, so Maike Delp, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Deshalb fordert die Landjugend gemeinsam mit 29 anderen Verbänden das BMEL auf, die Vorschläge zurückzunehmen und mehr praxisnahe Akzente zu setzen, die auf den Betrieben auch umgesetzt werden können. „Unsere Kritik an dem Papier ändert nichts daran, dass wir nicht das gleiche Ziel verfolgen nämlich die Pflanzengesundheit zu stärken und möglichst wenig Pflanzenschutzmittel auszubringen. Die Vorschläge im Ideenpapier des BMEL sind aber praxisfern und ordnungsrechtlich ein Desaster. Vielmehr braucht es kleinstrukturierte, regionale bis lokale Lösungen anstelle pauschaler Auflagen", betont Delp. 

Abgesehen davon hat der BDL eine eigene detaillierte Stellungnahme zu dem Diskussionspapier des Landwirtschaftsministeriums abgegeben. Darin spricht die größte deutsche Junglandwirt:innen-Organisation die verschiedenen Kritikpunkte konkret an. Ein Beispiel gefällig? In Sachen Wertschätzung und Wertschätzung heißt es dort: „Klar ist, dass Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Stärkung der Biodiversität in aller Regel mit einer Steigerung der Produktionskosten einhergehen. Die Maßnahmen müssen praktisch umsetzbaren Zielen unterliegen und Verlässlichkeit für die Betriebs- und Investitionsplanung ermöglichen. Die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft verdienen nicht nur öffentliche Anerkennung sondern auch betriebswirtschaftlich attraktive Honorierung. Keinerlei Berücksichtigung finden bereits geleistete Einsparungen der letzten Jahre."
Fakt ist: Die Digitalisierung  kommt viel zu kurz. Der Fokus sollte stäker auf intelligente Applikationstechnik gericht werden, die Pflanzenschutzmittel einspart. Der nationale Alleingang schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft etc.

Der gemeinschaftliche Aufruf „Schutz der Kulturpflanzen sichern und Produktionsverlagerungen vermeiden – Vorschläge für einen modernen Pflanzenschutz“ wurde unterzeichnet von:

  1. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauerverbände ADR
  2. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände AGDW – Die Waldeigentümer
  3. Bund der Deutschen Landjugend BDL
  4. Bund deutscher Baumschulen BdB
  5. Bundesausschuss Obst und Gemüse BOG
  6. Bundesverband Deutscher Saatguterzeuger BDS
  7. Bundesverband Deutscher Tabakpflanzer
  8. Bundesverband Lohnunternehmen BLU
  9. Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse BVEO
  10. Bundesverband der VO-Firmen BVO
  11. Der Agrarhandel DAH
  12. Deutscher Bauernverband DBV
  13. Deutscher Fruchthandelsverband DFHV
  14. Deutscher Raiffeisenverband DRV
  15. Deutscher Kartoffelhandelsverband DKHV
  16. Deutscher Verband Tiernahrung DVT
  17. Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG
  18. Deutscher Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen Grofor
  19. Deutscher Weinbauverband DWV
  20. Familienbetriebe Land und Forst FabLF
  21. Gesellschaft für Hopfenforschung GfH
  22. Industrieverband Agrar IVA
  23. LandBauTechnik Bundesverband
  24. Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen UFOP
  25. Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft UNIKA
  26. Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS
  27. Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland OVID
  28. Verband Deutscher Hopfenpflanzer
  29. Wirtschaftliche Vereinigung Zucker WVZ
  30. Zentralverband Gartenbau ZVG